Besuch der Synagoge Osnabrück

Projektträger: Verein der Ehemaligen und Freunde des Gymnasiums Bersenbrück

 

Interreligiöses Lernen der besonderen Art!

Am Donnerstag, den 09. März durften die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6d und 6e des Gymnasiums Bersenbrück einen außerschulischen Lernort der besonderen Art besuchen! Sie besichtigten unter Anleitung von Frau Mor von der jüdischen Gemeinde die Osnabrücker Synagoge und konnten auf diese Weise neben ihrer schulischen Freiarbeit zum Thema „Judentum“ im Religionsunterricht praktisch erleben, wie die Synagoge als Ort aufgebaut ist und wie vielfältig und spannend jüdisches Leben gestaltet wird. Die Bersenbrücker Schülerinnen und Schüler zeigten dabei reges Interesse und stellten Frau Mor zahlreiche Fragen. Ein weiteres Highlight stellte das gemeinsame Musizieren mit dem Kantor der jüdischen Gemeinde,  Herrn Chauskin, dar, der den Teilnehmenden mit Begeisterung jüdische Musik näherbrachte. Diese sprang auch auf die Schülerinnen und Schüler über, die auf dem Rückweg nach Bersenbrück noch weitersangen. Ein rundum gelungener Vormittag, der durch das beeindruckende ehrenamtliche Engagement und die Aufgeschlossenheit der jüdischen Gemeinde Osnabrück in Erinnerung bleiben wird.

 

Am 15. März besuchten dann die Klassen 6a, 6b und 6c  die Synagoge in Osnabrück. Von Frau Mor wurden wir freundlich begrüßt und jeder Junge erhielt eine traditionelle jüdische Kopfbedeckung: eine Kippa. Mit diesem Zeichen dafür, dass ein Unterschied zwischen den Menschen und Gott besteht, betraten wir die Synagoge. Hier erzählte uns Frau Mor anschaulich und den Schüler*innen zugewandt von der jüdischen Religion. Fragen wie "Wie wird man eigentlich jüdisch?", "Warum gibt es an jedem Platz in der Synagoge ein eigenes Fach?", "Halten sich alle jüdischen Menschen an die Speisegesetze?", "Was ist das für ein Licht über dem Toraschrein?" oder "Warum darf die Torarolle nicht mit der Hand berührt werden?" wurden verständlich beantwortet. Hierbei wurde deutlich, dass die Gruppe der jüdischen Menschen ebenso wenig wie die der christlichen oder jede andere Gruppe grob vereinheitlicht werden kann, sondern es vielmehr zahlreiche Unterschiede innerhalb des gelebten Judentums gibt. Nach informativen 60 Minuten, in denen auch die Gelegenheit zum genauen Betrachten der Torarolle und ihres Schmucks gegeben war, wechselten wir in einen anderen Versammlungsraum. Hier stellte uns Herr Chauskin jüdische Lieder vor. Er begleitete selbst seinen und unseren Gesang mit der Gitarre und beeindruckte uns mit seiner Stimme. Das Lied zum hebräischen Alphabet "Alef, Bet, Vet" war sicherlich ein Höhepunkt der musikalischen Begegnung. Herr Chauskin sang vor, alle anderen sangen nach. Dann übernahm eine singfreudige Gruppe aus dem Plenum das Vorsingen - und meisterte diese Aufgabe mit Bravour. Gute Stimmung brachte das Lecha Dodi und Shalom Chaverim, die Schüler*innen schunkelten zeitweise mit übereinandergelegten Armen. Mit einem herzlichen Shalom verabschiedeten wir uns gegen 12:10 Uhr.